Transfeindliche Sachbeschädigung in Treptow-Köpenick
Auf einem Anwohnendenparkplatz wurde das Auto einer Person aus transfeindlicher Motivation beschädigt. Es wurde zerkratzt und zusätzlich die Worte "sexy men" eingeritzt.
Um gegen Ausgrenzung und Diskriminierung vorzugehen, muss man sie als Problem erkennen. Und man muss beschreiben wem sie passiert, wo sie stattfindet und wie sie funktioniert. Wir veröffentlichen die Vorfälle, die uns gemeldet werden.
Auf einem Anwohnendenparkplatz wurde das Auto einer Person aus transfeindlicher Motivation beschädigt. Es wurde zerkratzt und zusätzlich die Worte "sexy men" eingeritzt.
Am Rande der Proteste anlässlich des "Globalen Klimastreiks" standen am Brandenburger Tor zwei junge Frauen mit einem großen Transparent, auf dem Tötungen von Tieren mit der Schoah gleichgesetzt wurden.
Bei einer Stadtführung durch Mitte zeigte der Stadtführer auf Kopftücher tragende Musliminnen und sagte: "Die fotografieren sich am Dom, weil deren Moscheen nicht schön sind."
An der Ecke Oberspreestr./ Ostritzer Str. rief der Fahrer eines Transporters einer Schwarzen Frau, die mit zwei Kindern auf dem Bürgersteig ging, "Geh nach Hause mit deinem fetten N***arsch" zu.
Bis zu 5000 Teilnehmende nahmen in den Ortsteilen Mitte und Tiergarten trotz Verboten der meisten angekündigten Veranstaltungen an zahlreichen Demos gegen Pandemiemaßnahmen teil. Es versammelte sich eine breites Spektrum aus Verschwörungsideolog*innen; Impfgegner*innen, Esoteriker*innen, Reichsbürger*innen und diversen extremen Rechten, darunter auch von der NPD und der Chemnitzer Ortsgruppe der „Identitären Bewegung“, die mit einem breitem Transparent durch die Stadt liefen, auf dem zu lesen war: „Großer Austausch, Great Reset – Stoppt den Globalistendreck“. Die Verschörungserzählung vom "Great Reset" besagt, eine globale Finanzelite plane unter Begründung der Pandemie ein Zurücksetzen der derzeitigen Weltwirtschaftsordnung. Neu war, dass sich deutlich Gruppen von Klimaleugner*innen den Protesten anschlossen und ihre Propaganda verbreiteten. Die Umzüge zerfielen immer wieder in kleinere Demozüge und bildete sich wieder zu größeren Versammlungen etwa am Alexanderplatz. Dabei wurden auf Plakaten auch NS- und Schoah-Relativierungen verbreitet. Ein Redner der Querfront-Gruppierung "Freie Linke" gab ein angebliches Göring -Zitat, darüber, wie man Menschen zu Sklaven macht, wieder, um verschwörungsideologisch die Analogie zwischen staatlichen Pandemiemaßnahmen und dem NS-Faschismus herzustellen.
Nach einem Bericht einer Stadträtin in der Bezirksverordnetenversammlung, in dem es u.a. um das Grab der trans Frau Charlotte von Mahlsdorf ging, stellte ein AfD-Verordneter eine Nachfrage in der er den männlichen Geburtsnamen von Charlotte von Mahlsdorf verwendet. Diesen hatte sie bereits vor Jahrzehnten abgelegt. Die Nennung suggeriert, dass er ihre Transidentität nicht anerkennt.
Vor dem Staaken-Center in der Obstallee kam es gegen 19 Uhr zu rassistischen und LGBTIQ*-feindlichen Beleidigungen sowie einer Attacke gegen Wahlkampfhelfer der Partei die LINKE durch einen bisher unbekannten Passanten. Als zunächst einer der beiden Wahlkampfhelfer ein Wahlplakat an einer Laterne anbringen wollte, wurde dieser aggressiv von einem unbekanntem Mann angepöbelt, an der Schulter gefasst und lautstark mit den Worten "Transgender-Schwuchteln" und „Linke Zecken!" beleidigt. Der zweite Wahlkampfhelfer eilte dem anderen zur Hilfe und versuchte, die zunehmend bedrohlich werdende Situation durch ein Gespräch zu entschärfen. Der Mann äußerte sich jedoch weiter rassistisch über Migrant*innen und beschuldigte sie, in seinem Umfeld Vergewaltigungen begangen zu haben. Er machte deutlich, dass er die AfD wähle. Dann attackierte er den zweiten Wahlkämpfer und riss ein Wahlplakat der Linken ab. Im Beisein der Wahlkampfhelfers rief der Mann seine Bekannten übers Telefon an, um diese aufzufordern, dazu zu kommen und „Zecken zu klatschen". Er verschwand dann aber in ein Restaurant auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Die von den Wahlkampfhelfern gerufene Polizei traf erst 20 Minuten nach dem getätigten Notruf ein und hinterließ bei den Betroffenen den Eindruck allgemeinen Desinteresses am Vorfall. Als die Einsatzkräfte den Unbekannten schließlich im Restaurant aufsuchen wollten, war dieser bereits verschwunden.
In der Bernhard-Bästlein-Straße wurde um 19:20 Uhr eine Person transfeindlich beleidigt. Als sie sich erkundigte, was das Problem sei, sagte der Täter, der in Begleitung einer Frau war, dass er ihr in den Kopf schießen werde und zog eine Schusswaffe. Die betroffene Person rannte weg und brachte sich so in Sicherheit.
Eine Schwarze Transfrau berichtete, dass sie sowohl Rassismus als auch Transfeindlichkeit am Arbeitsplatz und im Gesundheitssystem erfährt.
Gegen 15:20 Uhr wurde eine 50-jährige Transfrau auf der Straße aus LGBTIQ*feindlicher und rassistischer Motivation von einem Bekannten mit Pfefferspray angegriffen. Im Vorfeld war sie bereits mehrfach bedroht und beleidigt worden. Die 50-Jährige erstattete Anzeige.
Um 13:30 Uhr startete am Olympischen Platz in Westend ein verschwörungsideologischer Autokorso, welcher über Charlottenburg und Schöneberg nach Mitte führte. Auf Transparenten und bei Lautsprecherdurchsagen wurden u.a. antisemitische Verschwörungsmythen wie der des "Great Reset" oder der "Neuen Weltordnung" verbreitet, die Covid-19-Pandemie als "Plandemie" bezeichnet, und gegen öffentlich-rechtliche Medien gehetzt.
An eine Jugendfreizeiteinrichtung wurde in Reaktion auf ein Transparent mit der Aufschrift „Rassismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen“ ein Brief mit rassistischen Inhalten geschrieben. Darin positionierte sich der Absender auf einzelnen Zetteln mehrfach als Rassist und zeigt so wütende und ablehnende Formulierungen gegen eine Auseinandersetzung mit Rassismus, („white fragility“).
Ein trans Mann erfuhr anti-Schwarzen Rassismus im eigenen sozialen Umfeld.
Ab 18:30 Uhr fand ein verschwörungsideologischer Autokorso, mit Startpunkt am Olympsichen Platz in Westend, statt. Auf Transparenten, Lautsprecherdurchsagen und in verschiedenen Livestreams von der Veranstaltung wurden die Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie mit Faschismus gleichgesetzt, durch Anspielungen an den Nationalsozialismus wurde dieser relativiert, und es wurden antisemitische Verschwörungserzählungen, bspw. die eines "deep states", verbreitet.