
Auswertung der Vorfälle für 2021 in Spandau erschienen
Im Jahr 2021 sind in Spandau 112 Vorfälle erfasst worden. Gegenüber dem Jahr 2020 stellt das einen leichten Anstieg dar.
Der Bezirk Spandau liegt am westlichen Stadtrand und hat knapp 250.000 Einwohner*innen. Im gleichnamigen Ortsteil Spandau liegt der Fern- und S-Bahnhof, der Spandau mit Berlin und anderen Städten verbindet. Unterirdisch startet die U7 nach Rudow. Gegenüber steht das imposante Rathaus. Alle Buslinien in die anderen acht Ortsteile halten am Rathausplatz. Während die Ortsteile Staaken und das Falkenhagener Feld durch ihre Hochhaus-Siedlungen ins Auge fallen, sind Kladow und Gatow von viel Wasser, Wald und Wohnanlagen mit Einfamilienhäusern geprägt.
Register Spandau
GIZ gGmbH
Reformationsplatz 2
13597 Berlin
Im Jahr 2021 sind in Spandau 112 Vorfälle erfasst worden. Gegenüber dem Jahr 2020 stellt das einen leichten Anstieg dar.
Hakenkreuze, rechte Sticker oder Sprühereien wurden in der Vergangenheit oft von Anlaufstellen, Netzwerkpartner*innen und aufmerksamen Bürger*innen an das Register Spandau gemeldet und entfernt. Dadurch konnte die Strategie der extremen Rechten vielerorts unterlaufen werden, den öffentlichen Raum mit Selbstdarstellung und Rassismus zu besetzen und ein Klima der Angst zu schaffen. ...
Rassismus und Hetze im Netz gehören auch für Spandauer seit langem zum digitalen Alltag. Demokratiefeindliche Akteur*innen nutzen die Anonymität gängiger Social- Media-Kanäle und Spandauer Social-Media-Gruppen, um Hassbotschaften und Hetzkampagnen gegen Personengruppen, Einzelpersonen oder Institutionen zu initiieren oder diese mit anderen zu teilen. ...
In Spandau blieb die Anzahl der Vorfälle mit 98 auf Vorjahresniveau. Die häufigste Vorfallsart war Propaganda. Wie in den Vorjahren waren die meisten Vorfälle (47%) rassistisch motiviert. Die übrigen Motive waren v.a. rechte Selbstdarstellung (25 %), NS-Verharmlosung/ Verherrlichung (11 %) und Vorfälle gegen politische Gegner*innen (6 %). Die meisten Vorfälle (39) wurden für den OT Spandau erfasst, was mit der zentralen Struktur des Bezirkes erklärt werden kann.
Im Eingangsbereich eines Wohnkomplexes in Staaken wurde ein an die Wand gemaltes Hakenkreuz entdeckt.
Im außen angebrachten Briefkasten der Integrationslot*innen wurde ein Brief der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg" gefunden. Er war mit einem Sticker beklebt, der für eine Demo am 1. Mai warb. Der Brief enthielt Flyer mit rassistischem bzw. völkischem Inhalt sowie Diffamierungen von Antifa und Linken.
Ein Mann wurde im Ortsteil Staaken von einem Unbekannten zunächst rassistisch beleidigt und dann angegriffen. Er wurde dabei so schwer verletzt, dass er zunächst notärztlich und dann im Krankenhaus behandelt werden musste. Der Angriff wurde angezeigt.
Am Montag wurde entdeckt, dass sämtliche Schilder in der Jüdenstraße (Altstadt Spandau) mit der Aufschrift "Jüdenstraße" mit weißer Farbe übermalt und damit unkenntlich gemacht waren. Die Schilder der kreuzenden Straßen (Ritterstraße, Moritzstraße, Charlottenstraße) waren nicht betroffen. Es wird von einer gezielten Sachbeschädigung mit antisemitischer Motivati…