Sticker der extremen Rechten in Friedrichsfelde
An der Bushaltestelle Balatonstr. wurde ein Sticker gemeldet, der "Good night left side" titelt und eine Reichsflagge zeigt.
Um gegen Ausgrenzung und Diskriminierung vorzugehen, muss man sie als Problem erkennen. Und man muss beschreiben wem sie passiert, wo sie stattfindet und wie sie funktioniert. Wir veröffentlichen die Vorfälle, die uns gemeldet werden.
An der Bushaltestelle Balatonstr. wurde ein Sticker gemeldet, der "Good night left side" titelt und eine Reichsflagge zeigt.
Auf den Türen der S-Bahn Linie 1 nach Wannsee wurden am S-Bahnhof Zehlendorf zwei Sticker der verschwörungsideologischen Gruppe „Freedom Parade“ entdeckt. Die Sticker waren auf die Schilder, welche auf die Maskenpflicht hinweisen, geklebt und verdeckten diese. Mitglieder der Gruppierung suchen immer wieder Kontakt zu extrem rechten Akteur*innen und treten bei gemeinsamen Veranstaltungen auf.
An der Bushaltestelle S-Bahnhof Köpenick in der Bahnhofstraße wurde ein Aufkleber der Jugendorganisation (National-revolutionäre Jugend - NRJ) der neonazistischen Kleinstpartei Der III. Weg entdeckt und entfernt.
Am Morgen wurde auf einem Großaufsteller der SPD an der Ecke Rixdorfer Str./ Südostallee ein LGBTIQ*-feindlicher und antifeministischer Schriftzug entdeckt.
In den vergangenen Tagen kam es zu mehreren Sachbeschädigungen in ganz Berlin, die ähnliche Inhalte hatten und alle mit dem Namen "Kassandros" unterschrieben wurden.
In der Herzbergstraße/Bernhard-Bästlein-Str. wurde ein Aufkleber mit der Aufschrift "Nazikiez" gemeldet.
Am Eingang zu einem Supermarkt an der Mahlsdorfer Str. wurde ein Aufklener neonazistischen Kleinstpartei Der III. Weg entdeckt und entfernt. Der Aufkleber bewarb deren Jugendorganisation.
In der Thomas-Mann-Straße wurde ein Aufkleber der extrem rechten Partei Der III. Weg entdeckt und entfernt. Der Slogan war "Die wahre Krise ist das System".
An einer Ladestation für Elektroautos an der Landsberger Allee wurde ein Sticker von der extrem rechten Kleinstpartei "Der III. Weg" gemeldet und entfernt.
In der Gustav-Adolf-Straße Ecke Wigandstaler Straße wurde eine Schmiererei, die sich gegen Antifaschismus richtete, entdeckt. Der Slogan war "FCK AFA" (= Fuck Antifaschismus).
Am U-Bahnhof Yorkstraße wurde an der Säulen-Baummantelung am U-Bahnsteig mit Edding eine "SS"-Rune geschmiert. Die Melderin hat sie mit Farbspray unkenntlich gemacht.
Ein älterer, weißer Mann rempelte eine trans* Person heftig von der Seite an und versperrte ihr den Weg. Zudem beleidigte er die Person mit Bezug auf ihr Aussehen.
In der Unterführung beim S-Bahnhof Greifswalder Straße wurde ein Aufkleber der extrem rechten Partei Der III. Weg entdeckt. Darüber hinaus wurde ein Aufkleber mit dem Slogan "deutsche Zone" entdeckt.
An der Haltestelle Sterndamm/ Königsheideweg wurde die Scheibe der Bushaltestelle eingeschlagen, um ein dahinter befindliches Plakat gegen homofeindliche Hatespeech des LSVD Berlin-Brandenburg zu zerstören. An derselben Haltestelle wurde über die gesamte Scheibe ein Bibelzitat angebracht und zum Mord an Schwulen, sowie an allen, die "Greuelpropaganda für Homosex-Verbrecher" machen, aufgerufen.
An der Haltestelle Pietschkerstr. wurde ebenfalls über die gesamte Scheibe ein homo- und transfeindlicher Schriftzug entdeckt, der zur Vernichtung der Betroffenen aufruft.
Beide Schriftzüge wurden mit dem Namen "Kassandros" unterschrieben. Unter diesem Namen gab es bereits Beschädigungen an Wahlplakaten.
An einer Baustelle in der Mahlsdorfer Straße wurde ein rassistischer Aufkleber entdeckt und entfernt.
An der Bushaltestelle Mittelheide wurde ein Aufkleber der JN entdeckt und entfernt, der zum "Kampf um Deutschland" aufruft.
Am Büro des Kreisverbandes Bündnis90/Die Grünen in der Dresdener Straße wurde die Schmiererei "green nazi scum" (Grüner Nazi-Abschaum) angebracht.
Zwei oder drei Jungen im Alter von etwa 15-16 Jahren bedrohten eine Frau transfeindlich. Die Frau war gegen 18.00 Uhr auf die Herrentoilette der East Side Mall Berlin in der Tamara-Danz-Straße in Friedrichshain gegangen, als einer der Jugendlichen ihr verächtlich zurief: "Gay! Gay! Gay!". Die Jugendlichen rüttelten an der Kabinentür und schlugen mehrmals dagegen. Die Frau bekam Angst, dass die Tür aufgebrochen würde oder sie unter der Kabinentür gefilmt würde.
Am S-Bahnhof Friedenau wurden zwei Aufkleber mit der Botschaft „Kill your local Antifa“ („Töte deine lokale Antifa“) entdeckt und entfernt.
Die Gedenktafel für Gegner*innen des Nationalsozialismus am Rathaus Wedding ist von Unbekannten beschmiert worden.
Über die Schilder des Museum Treptow im Sterndamm wurden rassistische Schriftstücke geklebt, die Morddrohungen und Beleidigungen enthielten. Unterschrieben waren diese mit "Kassandros".
Unter dem Namen "Kassandros" kam es in den letzten Tagen zu mehreren Sachbeschädigungen und Morddrohungen in Treptow-Köpenick und Pankow.
Auf der Königstraße wurden vor dem Haus der Burschenschaft Gothia mehrere Sticker mit einem Slogan entdeckt, der inhaltlich den Slogan „Kein Mensch ist illegal“ aufgreift und sich auf die Mensur von Burschenschaften bezieht. Damit persifliert der Sticker den Slogan „Kein Mensch ist illegal“ und deutet ihn um. Der Studentenbund Gothia steht Teils der Identitären Bewegung nahe, ist pflichtschlagend (d.h. die Pflicht zur Mensur) und gehört der extrem rechten Deutschen Burschenschaft an. Zudem bot sie in der Vergangenheit Akteuren der Neuen Rechten eine Bühne z.B. durch gemeinsame Veranstaltungen und Feste.
An der Ecke DGZ-Ring / Gustav-Adolf-Straße wurde an einem Haus der Slogan "fck afa" (= Fuck Antifaschismus) entdeckt.
In der Wilhelminenhofstr. wurde ein Aufkleber des neonazistischen Versandhandels Druck18 entdeckt und entfernt. Auf dem Aufkleber stand in Frakturschrift "Kraft durch Diesel", was eine Anlehnung an die nationalsozialistische Gemeinschaft "Kraft durch Freude" ist.
An einer Treppe am U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord wurde ein Aufkleber entdeckt und entfernt, der für das neonazistische Kampfsportevent "Kampf der Nibelungen" wirbt.
An der Cecilienstraße Ecke Lily-Braun-Straße wurde ein Aufkleber, der für die Jugendorganisation der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg" wirbt, entdeckt und entfernt.
Eine Demonstration der extrem rechten, verschwörungsideologischen Gruppe "Freie Geister" zog mit ca. 50 Teilnehmenden vom Alexanderplatz durch das Scheunenviertel in Mitte. Auch Personen aus dem Reichsbürgermilieu und aus der extremen Rechten waren anwesend und mit Plakaten und Schildern wurden Reichsbürgerideologien verbreitet. Die Demonstration richtete sich unter anderem gegen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung und, mit Narrativen aus der russischen regierungsnahen Propaganda, gegen den Ukraine-Krieg. Teilnehmende verbreiteten dabei auch NS-verharmlosende Vergleiche und strukturell antisemitische Verschwörungsmythen.
Im Umfeld der Tramstation Zingster -/Ribnitzer Straße wurden drei Neonazi-Aufkleber gemeldet und entfernt. Sie beziehen sich auf den "Stolz ein Deutscher zu sein", beziehen sich positiv auf Hitler und negativ gegen Linke als politische Gegner*innen.
Über mehrere Wahlplakate in der Kiefholzstr. wurden Blätter geklebt, die Drohungen und Beleidigungen gegen Pluralismus und die Demokratie beinhalteten und sich dabei an Inhalten der Reichsbürger-Szene orientierten.
Die selbst gedruckten Flyer wurden mit dem Namen "Kassandros" unterschrieben. Unter diesem Namen kam es zu weiteren Sachbeschädigungen in Treptow-Köpenick und in Pankow.
Die neonazistische Kleinstpartei "Der III. Weg" verteilte in Marienfelde, Lichtenrade, Friedenau, und Mariendorf Flugblätter mit der Überschrift: „Achtung Einbrecher“. In dem Flugblatt werden rassistische Vorurteile verbreitet. Die Partei kündigte außerdem an, dass sie daran arbeite, im Westen der Stadt aktiver zu werden.
An der Bushaltestelle Balatonstr. wurde ein Hakenkreuz gemeldet, das in die Anzeigetafel gekratzt wurde.
Neben den Fahrstuhlknopf eines Wohnaufganges in der Bärensteinstraße wurde ein SS-Zeichen eingeritzt. Die beiden Buchstaben "S" wurde dabei als Sigrune geschrieben. Die doppelte Sigrune war in der Zeit des Nationalsozialismus das Emblem der Schutzstaffel (SS).
In der Karl-Lade-Str. wurde ein Sticker gemeldet und entfernt, der sich gegen politische Gegner*innen richtet.
Am Hohenschönhauser Tor wurde ein LGBTIQ*-feindlicher Sticker gemeldet und entfernt. Dieser kommt von der extrem rechten Kleinstpartei "Der III. Weg" und trägt die Aufschrift "Homopropaganda stoppen". Weitere rassistische und LGBTIQ*-feindliche Sticker der extremen Rechten wurden in unmittelbarer Nähe entfernt.
Am Kurfürstendamm in Charlottenburg wurde ein selbstgemalter Aufkleber mit extrem rechtem und antisemitischem Inhalt entdeckt.
Am Kurfürstendamm in Charlottenburg wurde ein extrem rechter und LGBTIQ*-feindlicher Aufkleber entdeckt. Neben dem Slogan "Zecken Boxen", welcher zur Gewalt gegen den politischen Gegner der extremen Rechten aufruft, ist auf dem Aufkleber ein durchgestrichenes Symbol der antifaschistischen Aktion sowie eine durchgestrichene Pride-Flagge abgebildet.
In der Unterführung zum S-Bahnhof Greifswalder Straße wurde eine Aufkleber des (extrem) rechten Projektes "GegenUni" entdeckt und entfernt. GegenUni ist ein Projekt der Neuen Rechten, es wird versucht, theoretische Grundlagen für ein rechtes Lager zu erarbeiten und zu vermitteln.
An einer Straßenlaterne am S-Bhf. Schöneweide wurde ein Hakenkreuz entdeckt.
In der Ruschestraße wurde der Schriftzug "Nazikiez" an einem Postbriefkasten gemeldet.
Der Berliner NPD-Politiker Udo V. verbreitete um kurz vor 18.00 Uhr auf Facebook ein Video, das angebliche Ausschreitungen von Migrant*innen in der Silvesternacht in Neukölln zeigen soll. Tatsächlich zeigte das Video jedoch Proteste in Hongkong im Jahr 2019. Die Fake News dienen der rassistischen Stimmungsmache.
In der Weitlingstraße pöbelte eine Person gegen 20.00 Uhr laut rassistische und sexistische Dinge. Passant*innen reagierten nicht auf die aggressiv wirkende Person.
Auf dem Luckeweg in Marienfelde wurde eine als weiblich wahrgenommene Person verprügelt und mit rassistischen Beleidigungen beschimpft. Die angegriffene Person wurde leicht verletzt. Die Polizei hat die Person, die den Angriff verübt hat, festgenommen.
Am Kottbusser Tor wurde erneut ein Aufkleber eines rechten Onlinehandels aus Halle entfernt.
An eine Hauswand in der Liberdastraße in Nordneukölln wurde in der Silvesternacht ein 50x50cm großes schwarzes Hakenkreuz gesprüht. Das Haus wird von vielen Menschen mit Behinderung und migrantisch gelesenen Personen bewohnt.
Am Neujahresmorgen kam es an der Stendaler Straße zu einem schwulenfeindlichem Angriff. Ein 48-jähriger Mann, der sich gegen 7 Uhr in einer Bar aufhielt, wurde von einem Unbekannten zunächst homosexuellenfeindlich beleidigt und anschließend ins Gesicht geschlagen. Der Betroffene wurde dabei im Gesicht verletzt.
In der Silvesternacht wurde die Scheibe des Jugendmigrationsdienst im Innenhof stark beschädigt, sowie der Briefkasten des Dienstes im Hausaufgang aufgebrochen.
An das Türrollo des Grünen-Büros in der Karl-Kunger-Straße wurde der Schriftzug "green nazi scum" angebracht, sowie auf die Scheibe vor dem Gesicht der Abgeordneten schwarze Farbe geschmiert.
In der Togostraße im Wedding wurden Sticker des extrem rechten Compact-Magazins entdeckt und entfernt. Die Sticker richteten sich gegen politische Gegner*innen
Gegen 16.00 Uhr beleidigte in einem Imbiss ein Gast (50 Jahre) einen anderen Gast (35 Jahre) homofeindlich. Anwesende Polizeibeamte in Zivil bemerkten den Vorfall und leiteten ein Ermittlungsverfahren gegen den 50-Jährigen ein.
Ende Dezember verteilten Aktivist*innen der Neonazikleinstpartei Der III. Weg in verschiedenen Wohngebieten, u. a. in Tegel, Flugblätter.
Eine Zeugin berichtete, dass ein ca. 30-jähriger Mann gegen 13:30 Uhr mitten auf der Wrangelstrasse lief und Passant*innen immer wieder den Hitlergruss zeigte und dazu "Heil Hitler" rief. Er wurde von den Passant*innen ignoriert, bog dann in die Oppelner Strasse ein. Die Zeugin rief die Polizei.
Wie Zeug*innen gegenüber der Antifa berichteten, wurde gegen 13.00 Uhr eine PoC-Frau, die auf dem Gehweg mit ihrem Fahrrad unterwegs war, vor dem Ringcenter von einem Mann mehrmals sexistisch und rassistisch beleidigt. Der Mann verfolgte die Frau. Zeug*innen versuchten eine Eskalation der Situation an der Pettenkofer Strasse zu verhindern. Es ist nicht auszuschließen, daß die Betroffene den Mann vorher angespuckt hat. Darauf sexistisch und rassistisch beleidigend zu reagieren, ist jedoch nicht angemessen. Beide Personen machten gegenüber der Polizei Zeugenaussagen.
Udate: Am 06.01.23 berichteten ein Journalist und die TAZ über den Vorfall. Der Journalist ist durch einen angebrachten Aufruf der Antifa am Tatort aufmerksam geworden. Die Pressestelle der Polizei bestätigte den Vorfall, der Staatsschutz ermittelt.
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