Behindertenfeindliche Beleidigung
Ein*e Masseur*in in Berlin kommentierte auf behindertenfeindliche Weise den Körper eines*einer Klient*in.
Es gibt Vorfälle, die nicht lokal zugeordnet werden können, weil sie an bestimmte Adressat*innen gerichtet sind. Wenn beispielsweise ein Projekt, das Antisemitismus dokumentiert, selbst Ziel von antisemitischen Beleidigungen und Bedrohungen wird, dann findet das unabhängig vom tatsächlichen Sitz des Projekts statt. Zählt man alle Vorfälle, die in einem Jahr bei solch einem Projekt anfallen, in den jeweiligen Bezirk mit hinein, gewinnt man den Eindruck, dass eine Region besonders stark von antisemitischen Vorfällen betroffen ist. Um Vorfälle zu dokumentieren, die innerhalb Berlins stattfinden, die aber nicht lokal wirken, haben wir die Kategorie "Berlinweit" eingeführt. Wir erfassen auch Vorfälle als "Berlinweit", bei denen der genau Ortsteil in Berlin unbekannt ist.
Ein*e Masseur*in in Berlin kommentierte auf behindertenfeindliche Weise den Körper eines*einer Klient*in.
Eine Person wurde von einer Berliner Bank aus einem rassistischem Motiv strukturell benachteiligt, in dem für die Auszahlung eines überwiesenen Geldbetrages mehrere unnötige Unterlagen eingefordert wurden. Die Person solle beweisen, dass es sich um geliehenes Geld handele. Auch nach Einreichen dieser Unterlagen und persönlicher Bestätigung der überweisenden Person wird die Auszahlung weiter hinausgezögert.
Eine Gruppe Schwarzer Männer, die in einem Hof stand und sich unterhielt, wurde aus rassistischer Motivation aus dem vierten Stock mit einem Stein beworfen. Dieser zerschlug knapp neben einem der Männer auf dem Boden. Getroffen wurde niemand.
Ein Taxifahrer in Berlin traf rassistische und antiziganistische Aussagen bis hin zu Vernichtungsfantasien.
Auf einem CDU-Konvent zum Parteiprogramm sprach eine bekannte Spitzensportlerin in ihrer Polizeiuniform. In ihrer Rede an die Parteikolleg*innen verwendete sie Beschreibungen, die als rassistische und homosexuellen- und transfeindliche Vorurteile gewertet werden können. Der Auftritt in Uniform der Bundespolizei bei einer Parteiveranstaltung, die die Frau privat besuchte, löste eine dienstrechtliche Prüfung aus.
Nach einem Artikel auf Spiegel Online entlud sich ein Shitstorm gegen eine Bildungsorganisation aus Berlin, die Feriencamps für Schwarze Kinder und Jugendliche mit dem Schwerpunkt Umwelt und Natur anbietet. Unter Umkehrung der Vorzeichen wurde der Organisation nun vermeintliche „Rassentrennung“, „Apartheid“, „Segregation“ vorgeworfen. Die Geschäftsstelle erhielt rassistische Zuschriften, einschließlich persönlicher Drohungen und falscher Verdächtigungen.
Eine Nutzerin auf der Verkaufsplattform Kleinanzeigen beleidigte einen anderen Nutzer in einer Nachricht rassistisch, nachdem dieser sich gegen den Kauf des von ihr inserierten Produkts entschieden hatte.
Ein Abgeordneter der AfD-Fraktion beleidigte bei der Innenausschusssitzung im Deutschen Bundestag Lamya Kaddor, MdB, in rassistischer Weise. Er unterstellteihr die Sitten „unserer abendländischen Kultur“ nicht zu kennen. Er sagte: „Wenn Frau Kaddor jünger wäre und lernt, sich zu benehmen, könnte sogar sie Mitglied in der Jungen Alternative sein.“ Anlass der Sitzung war die Einstufung der Jungen Alternative als rechtsextrem durch den Verfassungsschutz.
Ein Berliner Polizist hetzte privat auf Twitter und Facebook in rassistischer Weise gegen Asylsuchende, in dem er sie abfällig als „Asylvolk“ bezeichnete. Er forderte, dass Klimaakativist*innen „in einen Wald bei Stalingrad [zu] verbringen“ seien. Er habe sich für die Wehrmacht begeistern können und den Angriffskrieg gegen die Ukraine gebilligt. Postings enthielten zudem sexistische Inhalte. Der Objetkschützer arbeitete für den Gesamtpersonalrat der Polizei Berlin und war Funktionär der Gewerkschaft der Polizei. Obwohl die Vorgänge bereits drei Wochen lang innerhalb der Polizei Berlin bekannt gewesen waren, gab es zunächst keine dienstrechtlichen Konsequenzen.
Es fand ein transfeindlicher und rassistischer Vorfall statt.
Innerhalb der BVG ereignete sich eine queerfeindliche Beleidigung. Die Polizei Berlin ermittelte.
Die lesbische Vorstandsvorsitzende der BVG erhob den Vorwurf, im Aufsichtsrat der BVG sei das Gerücht gestreut worden, sie kümmere sich zu sehr um die Queer-Community. Ihr Vertrag wurde nicht verlängert.
Der Ombudsmann der BVG sagte einer Mitarbeiterin sie solle sich nicht als Homosexuelle zeigen, damit lesbenfeindliche Vorfälle ihr gegenüber endeten. Die Antidiskriminierungsstelle des Landes verwies die Mitarbeiterin zurück an den Ombudsmann.
Ein Mitglied des Aufsichtsrats der BVG strengte arbeitsrechtliche Maßnahmen gegen eine schwule Führungskraft an, dem sexuelle Belästigung auf einer Firmenfeier unterstellt und der dann abgemahnt wurde. Nach Abschluss der Maßnahmen reichte dies dem Aufsichtsrat jedoch nicht und es wurden schärfere Maßnahmen gefordert.
Eine Mitarbeiterin der BVG dokumentierte über mehrere Jahre schwulen- und lesbenfeindliche Postings in internen Mitarbeiterforen. Eine weitere Mitarbeiterin sprach davon, dass über die Hälfte der internen Kommentare intolerant seien. Die Unternehmenskultur sei teilweise homosexuellenfeindlich.
In einem Fragenkatalog zum Jahreswechsel 2022 zu 2023 eines Mitglieds des Abgeordnetenhauses für die Sitzung des Innenausschusses hieß es: "Welche Staatsangehörigkeiten besitzen die erfassten Tatverdächtigen? Bitte einzeln aufschlüsseln. Wie lauten die Vornamen der Tatverdächtigen mit deutscher Staatsangehörigkeit? Besitzen die Tatverdächtigen mit deutscher Staatsangehörigkeit noch weitere Staatsangehörigkeiten? Wenn ja: Bitte einzeln aufschlüsseln." Dabei wurde unterstellt, die Herkunft der Täter wäre bedeutend für ihre Straftaten gewesen. Zudem wurde unterstellt, dass die Herkunft der Eltern oder Großeltern bedeutend wäre. Darüber sollten die Täter ethnisiert und so abgewertet werden. Nach öffentlicher Kritik wurde der Fragenkatalog zurückgezogen. Er erschien während einer gesamtgesellschaftlichen Debatte um die Silvesterausschreitungen 2022 zu 2023 in Berlin, in der es um Integration und Abschiebung von Straftätern ging, und nicht etwa um soziale Ungleichheit, Teilhabe und Aufstiegschancen.
Der Berliner NPD-Politiker Udo V. verbreitete um kurz vor 18.00 Uhr auf Facebook ein Video, das angebliche Ausschreitungen von Migrant*innen in der Silvesternacht in Neukölln zeigen soll. Tatsächlich zeigte das Video jedoch Proteste in Hongkong im Jahr 2019. Die Fake News dienen der rassistischen Stimmungsmache.
Eine jüdische Organisation erhielt einen Schoa bagatellisierenden Kommentar auf Twitter.
Eine jüdische Organisation erhielt eine antisemitische E-Mail.
Eine jüdische Organisation erhielt einen antisemitischen Kommentar auf Twitter.
Es wurde eine ableistische strukturelle Benachteiligung durch eine Behörde dokumentiert. Zum Schutz der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
In Berlin fand im Internet LGBTIQ*-feindliches Mobbing statt. Zum Schutz der Betroffenen werden keine Details veröffentlicht. Das Vorfallsdatum entspricht nicht dem tatsächlichen Datum aus Datenschutzgründen, liegt aber vor.
Es wurde eine ableistische strukturelle Benachteiligung eines Mannes dokumentiert. Zum Schutz des Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
Eine jüdische Organisation erhielt auf einen Twitter-Post einen antisemitischen Tweet als Antwort.
Eine jüdische Organisation erhielt auf einen Twitter-Beitrag einen antisemitischen Tweet.
Es wurde eine ableistische strukturelle Benachteiligung durch eine Behörde dokumentiert. Zum Schutz der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
Eine jüdische Organisation erhielt auf Facebook einen antisemitischen Kommentar, in dem ein*e User*in kritisierte, dass nicht alle Beiträge kommentiert werden können und dem die Formulierung "typisch Jude" beifügte.
Ein Berliner Vermieter vernachlässigte sein Mietshaus, dessen Wohnungen er überwiegend an Rom*nja vermietete, um diese hinauszuekeln. Eine Mieterin berichtete, dass der Vermieter gezielt Abfälle im Hinterhof ablud, Brandgefahr wegen fehlerhafter Elektrik bestünde und nachts die Tür offen stünde.
Mehrere Adressat*innen erhielten eine E-Mail mit Schoa bagatellisierenden Inhalten.
Es ereignete sich ein antisemitischer Vorfall. Auf Wunsch der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
Eine Institution erhielt eine antisemitische E-Mail.
Die Familienkasse Berlin-Brandenburg verlangte von einem Berliner aus Rumänien Nachweise, die er nicht erbringen musste und die sie auf dem Amtsweg hätte erlangen müssen.
Eine jüdische Organisation erhielt antisemitische Facebook-Kommentare.
Ein Schwarzer Mann ohne gültigen Aufenthaltsstatus beschrieb Probleme bei der Beschaffung eines Aufenthaltstitels, der Suche nach einem kostenlosen Deutschkurs, sowie bei der medizinischen Versorgung zu haben. Der Mann leidet an einer Niereninsuffizienz und benötigt daher einen sicheren Zugang zu medizinischer Versorgung.
Eine Frau wurde an ihrem Arbeitsplatz rassistisch und ableistisch beleidigt
Ein Mieter kündigt seinem Schwarzen Untermieter den Mietvertrag. Er erhielt nur 6 Tage Zeit bevor Strom, Wasser und Heizung abgestellt werden sollten.
Es ereignete sich ein antisemitischer Vorfall. Zum Schutz der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
Eine jüdische Organisation erhielt einen antisemitischen Kommentar auf Twitter.
In einer Vorlesung relativierte ein Professor den deutschen Kolonialismus. Als eine Schwarze Studentin das kritisiert wird sie mit rassistischen Annahmen und Abwehr konfrontiert. Sie musste daraufhin das Seminar wechseln.
Eine jüdische Organisation erhielt einen antisemitischen Kommentar auf Twitter.
Eine Schwarze Frau, die eine Anzeige von einem Polizeibeamten aufnehmen lassen wollte, wurde dabei von ihm rassistisch diskriminiert.
Eine jüdische Organisation erhielt antisemitische E-Mail.
Eine jüdische Person erhielt über Facebook eine Direktnachricht, die Jüdinnen und Juden für Antisemitismus verantwortlich machte.
Eine jüdische Organisation erhielt eine antisemitische E-Mail.
Eine zivilgesellschaftliche Organisation erhielt eine antisemitische Nachricht, in der ihr u.a. vorgeworfen wurde, Teil einer "korrupten Clique" zu sein.
Eine Frau postete in eine rumänischsprachige Facebookgruppe ein erniedrigendes Stellenangebot. Dabei äußerte sie antiziganistische rassistische Beleidigungen. Zum einen schrieb sie mehrfach das rassistische Wort „Zigeuner“, an die sich das Stellenangebot ausschließlich richte. Außerdem schrieb sie: „Alkoholiker, Schmutzige oder Diebe werden nicht angenommen.“ Dabei handelte es sich um antiziganistische Klischees, die hier mit der Zielgruppe verbunden wurden. Das Stellenangebot in Sortierzentren und der Gebäudereinigung beinhaltete eine Sechs-Tage-Woche bei 12-Stunden-Schichten für 1400 Euro brutto Monatsgehalt. Das entspräche einem sittenwidrigen Stundenlohn weit unter dem Mindestlohn. Außerdem schlug sie eine Container-Unterbringung vor und einen gratis Transport von Rumänien nach Deutschland.
Eine Berliner Familie berichtete, dass Lehrer*innen an mehreren Grundschulen ihren Kindern verboten, ihre nicht deutsche Erstsprache zu sprechen. Eine Lehrkraft unterstellte mehrsprachigen Kindern, sie könnten sie in einer Fremdsprache beschimpfen.
Eine jüdische Organisation erhielt auf einen Facebook-Beitrag einen antisemitischen Kommentar.
Es ereignete sich ein antisemitischer Vorfall. Auf Wunsch der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
Eine jüdische Organisation erhielt einen antisemitischen Twitter-Kommentar.