Anti-Schwarze rassistische Beleidigungen durch Arbeitskollegen
Zwei Kollegen machten im Beisein eines Schwarzen Arbeitskollegens Anti-Schwarze rassistische Witze.
Zwei Kollegen machten im Beisein eines Schwarzen Arbeitskollegens Anti-Schwarze rassistische Witze.
Die Koordinatorin eines sozialen Projektes zur Alltagsbegleitung, die eine Migrationsgeschichte hat, besuchte einen älteren Mann und seine Frau in der Wilhelmstadt, um ein angefragtes Erstgespräch zu führen. Im Verlauf des Gesprächs äußerte sich der Mann mehrfach rassistisch über Menschen mit Migrationsgeschichte. Gegenüber der Koordinatorin verhielt er sich unhöflich und rassistisch.
Der Frau war das Verhalten ihres Mannes sichtlich unangenehm, sie schritt aber nicht ein. Die Koordinatorin entschied, keinen Vertrag mit dem Ehepaar abzuschließen.
An einer Laterne in der Carl-Schurz-Straße wurde, direkt nachdem der erste "Montagsspaziergang" durchgelaufen war, ein Sticker entdeckt, der die 2G-Regeln der Pandemiemaßnahmen als Diskriminierung bezeichnet. Im Hintergrund des Stickers ist ein gelber Stern abgebildet. Damit wurde ein Bezug zur Verfolgung von Jüd*innen in der NS-Diktatur hergestellt.
Am Eingang des Familienzentrums Pillnitzer Weg wurden Flyer vom III. Weg gefunden, in denen die Mietsteigerungen mit der Anzahl der Asylsuchenden in Verbindung gebracht werden und gefordert wird, Menschen mit Migrationsgeschichte vom Wohnungsmarkt auszuschließen.
Einem jungen Schwarzen Mann mit ungesichertem Status wurden hohe Strom- und Heizkosten in Rechnung gestellt, obwohl er sich arbeitsbedingt selten zu Hause aufhielt und die Heizung der Wohnung nicht funktionierte. Als er dies in den Hotlines der Anbieter klären wollte, wurde er, weil er noch geringe Deutschkenntnisse hatte, abgewiesen, rassistisch beleidigt und mit seinem Anliegen nicht ernst genommen.
Eine Nachbarin einer geflüchteten Familie äußerte regelmäßig rassistische Beleidigungen, auch gegenüber den Kindern, welche diese sehr belasten. Die Hausverwaltung wurde eingeschaltet, ohne dass sich das Verhalten der Nachbarin änderte.
In einem Einrichtungshaus in Siemensstadt wurde das Attest eines jungen Mannes, der aufgrund seiner körperlichen Behinderung eine Maskenbefreiung bekam, nicht akzeptiert, obwohl es bei einem früheren Besuch problemlos anerkannt worden war.
In der Wilhelmstadt wurden Flyer der extrem rechten Kleinstpartei "Der III. Weg" verteilt. Im Flyertext wird ein Zusammenhang zwischen den Mietpreissteigerungen und der Anzahl der Asylsuchenden hergestellt. Vermieter, die an Asylsuchende vermieten, werden als "volksfeindlich" bezeichnet. Es werden rassistische, das Asylrecht in Frage stellende Bezeichnungen für Asylsuchende benutzt verbunden mit der Forderung, diese vom Wohnungsmarkt auszuschließen.
Ein Ehepaar fühlt sich zunehmend von Nachbarn belästigt, die sie regelmäßig nach ihren Ausweispapieren fragen. Als das Ehepaar nach der Legitimation dafür fragt, äußern sich die Nachbarn rassistisch.
An einem Stromkasten am Blasewitzer Ring wurde eine rassistische Aussage geschrieben, die das N-Wort enthielt.
Ein Passant wurde von drei jungen Männern aufgefordert, "Free Palestine" zu rufen. Als er dem nicht nachkam, wurde der nichtjüdische Betroffene von den ihm unbekannten Männern getreten und geschlagen. Dabei erlitt er lebensbedrohliche Kopfverletzungen und verlor für kurze Zeit das Bewusstsein. Die Angreifer flohen in unbekannte Richtung. Der Betroffene wurde von alarmierten Rettungskräften in ein Krankenhaus gebracht.
Ein rumänischer Mann wurde mehrere Jahre lang auf Steuerklasse VI beschäftigt, obwohl er keinen Zweit- oder Nebenjob hatte. Der Arbeitgeber hat damit in erheblichem Maße Lohnnebenkosten gespart, während für die betroffene Person deutlich höhere Abgaben anfielen.
Eine Person besuchte einen Döner-Imbiss eines Bekannten. Als er die Maske kurz abnahm, um den Bekannten zu begrüßen, beschwerte sich ein Paar mit rassistischen Bemerkungen. (Datum anonymisiert)
Ein älteres schwerbehindertes Ehepaar (er Rollstuhlfahrer, sie blind) hatte in einem Spandauer Hotel ein Zimmer gebucht. Bei der Ankunft erfuhren sie, dass es für Rollstuhlfahrer kein Doppelzimmer gebe, sondern sie in zwei Einzelzimmern mit Zwischentür untergebracht waren. Diese Zimmer lagen im 7. Stock, wodurch sie am Fahrstuhl lange Wartezeiten in Kauf nehmen mussten, da es nur zwei Fahrstühle gab. Als sie ihr Problem an der Rezeption ansprachen, zeigten die Mitarbeiter*innen kein Interesse daran, eine Lösung zu finden.
Gegen 15:45 Uhr wollte ein Mann eine Sparkassenfiliale in der Streitstraße betreten. Dabei kam ihm ein unbekannter Mann in der Tür entgegen. Dieser Mann erblickte ihn und fing an ihn zu beleidigen. Er beleidigte ihn unter anderem mit dem N-Wort.
Ein Mann fühlte sich durch die kurzfristige Terminvergabe seitens des BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) diskriminiert, da er durch seine Behinderung (blind) und dem Umstand, dass er als homosexueller Geflüchteter besonderen Schutzbedarf hat, mehr Vorbereitungszeit für die Vorbereitung von Behördenterminen benötigt. (Datum anonymisiert)
Ein Fraktionsmitglied der Partei Bündnis 90/ Die Grünen wurde an einem Wahlkampf-Stand in der Obstallee antimuslimisch rassistisch und sexistisch beleidigt.
Vor der Tür eines Projektes zur Arbeitsvermittlung von Geflüchteten ("Willkommen in Arbeit") wurden Flyer des "III. Wegs" entdeckt, in denen die extrem rechte Kleinstpartei ihre nationalistischen Werte propagierte und Menschen mit Migrationsgeschichte kriminalisierte. Außerdem sprach sich ein Miniflyer gegen "Homo-Propaganda" aus.
In Spandau fand eine rassistische Diskriminierung im Bereich Wohnen/ Vermietung statt. Zum Schutz der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
In einem Chat der "Engelsburg-Spandau", einem regionalen Ableger der neu-rechten, verschwörungsideologischen Akademie Engelsburg-Chatgruppen wurden Reichsbürger-Inhalte verbreitet ("BRD-Besatzungsverwaltung").
Vor dem Staaken-Center in der Obstallee kam es gegen 19 Uhr zu rassistischen und LGBTIQ*-feindlichen Beleidigungen sowie einer Attacke gegen Wahlkampfhelfer der Partei die LINKE durch einen bisher unbekannten Passanten. Als zunächst einer der beiden Wahlkampfhelfer ein Wahlplakat an einer Laterne anbringen wollte, wurde dieser aggressiv von einem unbekanntem Mann angepöbelt, an der Schulter gefasst und lautstark mit den Worten "Transgender-Schwuchteln" und „Linke Zecken!" beleidigt. Der zweite Wahlkampfhelfer eilte dem anderen zur Hilfe und versuchte, die zunehmend bedrohlich werdende Situation durch ein Gespräch zu entschärfen. Der Mann äußerte sich jedoch weiter rassistisch über Migrant*innen und beschuldigte sie, in seinem Umfeld Vergewaltigungen begangen zu haben. Er machte deutlich, dass er die AfD wähle. Dann attackierte er den zweiten Wahlkämpfer und riss ein Wahlplakat der Linken ab. Im Beisein der Wahlkampfhelfers rief der Mann seine Bekannten übers Telefon an, um diese aufzufordern, dazu zu kommen und „Zecken zu klatschen". Er verschwand dann aber in ein Restaurant auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Die von den Wahlkampfhelfern gerufene Polizei traf erst 20 Minuten nach dem getätigten Notruf ein und hinterließ bei den Betroffenen den Eindruck allgemeinen Desinteresses am Vorfall. Als die Einsatzkräfte den Unbekannten schließlich im Restaurant aufsuchen wollten, war dieser bereits verschwunden.
Beim Aufhängen eines Wahlplakates vor einem Wohnhaus in der Gartenfelder Straße wurden zwei Wahlhelferinnen von Bündnis 90/ Die Grünen von einer Anwohnerin als "grüne Faschisten" beschimpft, deren "Schmutz" sie nicht vor ihrer Wohnung hängen haben wolle.
Im Bereich Wohnungssuche/ Vermietung wurde eine Frau mit Behinderung rassistisch diskriminiert. Zum Schutz der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
Eine Familie mit Migrationsgeschichte saß mit ihren kleinen Kindern an einem Cafè-Tisch auf dem Marktplatz Spandau. Eine Gruppe älterer Frauen und Männer fühlte sich von den Kindern gestört und machte laut Bemerkungen, die Familie solle ihre "Gören" erziehen. Daraufhin brach ein Streit aus, in dessen Verlauf von Mitgliedern der Gruppe mehrfach rassistische Äußerungen gemacht wurden, die sich gegen Sint*izze und Rom*nja richteten (Z-Wort). Daraufhin rief die Familie die Polizei. Beide Seiten stellten Strafanzeige.
Gegen 12:15 Uhr bestiegen zwei Frauen mit ihren beiden Kindern den Bus der Linie M32 auf Höhe der Nauener Straße. Sie bestiegen ihn durch den hinteren Eingang und besaßen Fahrscheine, die sie im Bus entwerten wollten. Als sie jedoch feststellten, dass der hintere Automat defekt war, ging eine der beiden Frauen in den vorderen Bereich des Busses, um die Fahrscheine dort zu entwerten. Die andere Frau blieb bei den Kindern. Bevor erstere mit dem Fahrschein zurückkehren konnte, erschien ein Kontrolleur bei letzterer hinten im Bus. Als die Freundin ihm das entwertete Ticket zeigen konnte, weigerte er sich, es anzuerkennen. Er stellte einen Zettel für das Bußgeld aus. Die Betroffenen fühlten sich durch das Verhalten des Kontrolleurs rassistisch diskriminiert.
Ein Mann wurde im Bereich Wohnungssuche/ Vermietung rassistisch diskriminiert. Zum Schutz des Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
Im Juni 2021 veröffentlichte der Kreisverband NPD Spandau insgesamt 28 Beiträge. Inhaltlich beschäftigen sich diese mit rassistischen und antimuslimischen Themen. Mehrmals forderte die Partei mit dem Hashtag „#UnserVolkZuerst“: „Europa den Europäern“ und „Masseneinwanderung stoppen!“. Die Messerattacke eines Mannes somalischer Herkunft in Würzburg vom 25. Juni 2021 instrumentalisierte die NPD Spandau für ihre Zwecke und veröffentlichte zu diesem Anlass auf ihrer Facebookseite mehrfach einen rassistischen Beitrag. Gewarnt wurde mit dem Slogan „Gut integriert bis etwas passiert“ vor der vermeintlichen Gefahr durch Menschen mit Migrationshintergrund. „Falsch verstandene 'Buntheit'“, "Toleranz und Weltoffenheit“ seien nicht die Lösung, sondern das Problem selbst. In einem anderen rassistischen Beitrag zum Thema Familienpolitik, der wöchentlich gepostet wurde, forderte die Partei u.a. kostenlose Kindergartenplätze, mehr Kindergeld und Steuervergünstigungen für Eltern - wobei diese Leistungen ausschließlich für deutsche Kinder und Familien gelten sollen. Die Beiträge dieses Monats erzielten in der Regel kaum Reaktionen und wurden lediglich vereinzelt geliked oder kommentiert.
Eine Schwarze junge Frau erfuhr beim Termin im Jugendamt Rassismus.