Antisemitische Sticker mit Corona-Bezug in Reinickendorf
Im Ortsteil Reinickendorf wurden mehrere antisemitische Aufkleber im Kontext der Corona-Pandemie und gegen einem vermeintlichen "Impfzwang" gesichtet.
Im Ortsteil Reinickendorf wurden mehrere antisemitische Aufkleber im Kontext der Corona-Pandemie und gegen einem vermeintlichen "Impfzwang" gesichtet.
In Reinickendorf fand eine rassistische Diskriminierung im Bereich Wohnen/Vermietung statt, die sich auch gegen das Geschlecht der Betroffenen richtete. Zum Schutz der Betroffenen wurde der Vorfall anonymisiert.
Vor der Station U-Bahnhof Alt-Tegel wurde eine Frau mit Kopftuch, die auf dem Boden an die Wand gelehnt saß und vor sich einen Pappbecher stehen hatte, von einer Passantin aus antiziganistischen und sozialchauvinistischen Motiven beschimpft. Sie warf der Frau vor, dass sie das System belaste, zu viele Kinder in die Welt setze und dass sie weniger Sex haben solle, wenn sie kein Geld habe. Die Passantin baute sich bedrohlich vor der Person auf dem Boden auf, machte aggressive Gebärden und sprach mit lauter Stimme.
Das Restaurant der „Alten Fasanerie“ in Lübars bietet seit dem 4. Oktober nur noch geschlossene Veranstaltungen an. Zuvor lag der Speisekarte ein Schreiben mit NS-verharmlosendem und Holocaust-relativierendem Inhalt bei. In dem Schreiben verglich der Betreiber des Restaurants die in Berlin geltende 2G- oder 3G-Regel mit dem Holocaust.
An einer Infotafel auf dem S-Bahnhof Waidmannslust wurde eine Schmiererei entdeckt, mit der Angela Merkel frauenfeindlich beleidigt wurde. Die extreme Rechte bedient sich zunehmend der Strategie, ihre politischen Gegnerinnen als Frauen* herabzuwürdigen.
An einer Schule im Bezirk Reinickendorf wurde ein Schwarzes Kind von einer Lehrerin fortgesetzt benachteiligt. In einer Auseinandersetzung darüber schubste schließlich die Lehrerin das betroffene Kind und sagte nun offen zu ihm, dass sie keine Schwarzen Kinder in ihrer Klasse haben will. Andere Kinder bestätigten diese Aussage. Die Schulleitung stellte sich dennoch auf die Seite der Lehrerin und bezweifelte die Glaubwürdigkeit der aussagenden Kinder und der Schwarzen Mutter des betroffenen Kindes. Die Mutter sah sich dadurch genötigt, ihr Kind von dieser Schule zu nehmen.
Ein 19-jähriger Schüler wurde gegen 11.20 Uhr in seinem Klassenraum in einem Oberstufenzentrum an der Cyclopstraße in Wittenau von einer weiblichen und einem männlichen Jugendlichen im Alter von 17 Jahren aus LGBTIQ*feindlicher Motivation geschlagen und mit dem Tod bedroht.
Ein 20-jähriger, betrunkener Mann zeigte gegen 21:50 Uhr am Zeltinger Platz in Frohnau mehrfach den Hitlergruß. Er bedrohte mehrere Passant*innen, schlug um sich und verletzte dabei mehrere Menschen leicht. Eine Streife des Ordnungsamtes nahm ihn fest, wobei die Beamten von einem 19-jährigen unbeteiligten Mann angegriffen wurden. Dieser wurde ebenfalls festgenommen. Die Polizei ermittelt.
In der Nacht auf Montag wurden zwei Büros der Partei Bündnis 90/Die Grünen am Eichborndamm in Wittenau und in der Brunowstraße in Tegel attackiert. Unbekannte rissen Wahlplakate der Grünen ab und zündeten sie an. Sie beschmierten Fensterscheiben, Tür, Gehweg und abgerissene Plakate mit schwarzer Farbe. Parolen wie „Mörder von Berlin raus“ und "Ihr tötet Berlin", das Durchstreichen einer Maske auf einem Plakat sowie frauenfeindliche Beleidigungenen deuten daraufhin, dass die Täter*inn aus dem Spekturm rechter Corona-Leugner*innen stammen.
Die Bürgerinitiative "Kein MUF am Paracelsusbad" versuchte vor den Wahlen zum Abgeordnetenhaus und zur Bezirksverordnetenversammlung am 26. September 2021 Stimmung für die AfD zu machen. In der Nähe des Paracelsusbades im Ortsteil Reinickendorf warf sie flüchtlingsfeindliche Flugblätter in Briefkasten. Außerdem wurden dazu passende Aufkleber im Kienhorstpark und in angrenzenden Straßen wie der Humboldtstraße verklebt. Auf dem Flugblatt listet die Initiative ausschließlich Argumente gegen die Unterbringung von Geflüchteten an dem Standort auf, ohne Alternativen vorzuschlagen. Außerdem werden Ängste vor moldawischen Asylbewerber*innen geschürt, die am Ankunftszentrum auf dem Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik-Gelände ankommen. Allein die AfD wird als Partei beworben, die sich klar gegen Modulare Unterkünfte positioniert.
An einem Stromkasten neben einer Bushaltestelle am U-Bahnhof wurde eine Hakenkreuz-Schmiererei entdeckt.
In einem Restaurant im Dannenwalder Weg im Märkischen Viertel fand ein Treffen der reichs- und verschwörungsideologischen Gruppe "Blauer Himmel" statt. Zwischen 2013 und 2020 traf sich diese Gruppe regelmäßig in verschiedenen Restaurants in Charlottenburg. Anfangs wurden Verschwörungsmythen über Chemtrails verbreitet. Später kamen Themen aus dem Reichsbürger*innen-Spektrum hinzu und es wurden regelmäßig pseudomedizinische Methoden zur vermeintlichen Heilung von Krankheiten vorgestellt. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie standen Verschwörungsmythen in Bezug auf das Virus im Fokus.